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DORMAGO

Kulturerbe: Rheinischer Karneval ist NRW-Vorschlag

15.04.2014 / 15:14 Uhr — Presseinfo / duz

Der Rheinische Karneval und der Osterräderlauf in Lügde sind die landesspezifischen Vorschläge Nordrhein-Westfalens für das Immaterielle Kulturerbe. Die beiden Empfehlungen einer Jury werden jetzt von Kulturministerin Ute Schäfer an die Kultusministerkonferenz (KMK) gemeldet. Die Bewerbung der europäischen Gemeinschaft historischer Schützen wird ebenso wie unter anderem die des Deutschen Bühnenvereins für die Theater- und Orchesterlandschaft als länderübergreifende Bewerbung an die KMK weitergeleitet.

Laut Urteil der Jury gehört der Rheinische Karneval zu den großen kulturellen Ausdrucksformen in Nordrhein-Westfalen, der seit langer Zeit alljährlich eine generationenübergreifende Gemeinschaft schafft, die sich auf humorige Art mit aktuellen gesellschaftlichen Fragen auseinandersetzt. Beim Osterräderlauf in Lügde handelt es sich um ein besonderes Osterfeuerritual, bei dem seit vielen Generationen brennende Holzräder von Hügeln gerollt werden. Die Lebendigkeit dieser Tradition drückt sich nach Ansicht der Jury in einer breiten Beteiligung der Bevölkerung der Stadt aus, traditionelle handwerkliche und landwirtschaftliche Fertigkeiten werden für den Brauch gepflegt.

„Die Breite der Bewerbungen verdeutlicht die historisch gewachsene Vielfalt im Kulturland Nordrhein-Westfalen. Alle Bewerbungen zeugen von einem beeindruckenden ehrenamtlichen Engagement, das oftmals die Identifikation mit unserer Heimat ermöglicht. Ich gratuliere den erfolgreichen Bewerbungen und wünsche allen, dass sie – wie teilweise seit Jahrhunderten – in ihrer kulturellen Praxis weiterhin lebendig auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren“, erklärte Ministerin Schäfer.

Die an die Kultusministerkonferenz übermittelten Bewerbungen aller Länder werden anschließend einem bei der Deutschen UNESCO-Kommission angesiedelten Expertenkomitee zur fachlichen Beratung zugeleitet. Das Komitee empfiehlt Anfang 2015 voraussichtlich höchstens zwei Bewerbungen für die internationalen Listen bei der UNESCO. Eine Entscheidung dort ist für Ende 2016 geplant. Pressefotos