Dormagen: Lokale Schulnachrichten
Lernpaten helfen bei Hausaufgaben
30.01.2015 / 12:01 Uhr — Stadt Dormagen / bs
Foto: Stadt Dormagen
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Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Sekundarschule und dem Lernpatenprojekt unterzeichneten Schulleiterin Bettina Mazurek und Elisabeth Gartz als Geschäftsführerin des DoS GmbH. Mit dabei auch Lernpaten, die stellv. Schulleiterin Andrea Knöfel und Projektleiterin Gudrun Freitag.
Dormagen. Am heutigen Freitag gibt es die Halbjahrszeugnisse – und damit nicht nur Jubel, sondern auch Tränen bei vielen Kindern und Jugendlichen. „Wenn es in der Schule nicht richtig läuft, ist das aber noch lange kein Grund zur Panik“, sagt der Geschäftsführer des Dormagener Sozialdienstes, Gerd Trzeszkowski. Lehrer und weitere Fachkräfte überlegen in jedem Einzelfall, wie den Kindern geholfen werden kann. Dabei stehen in Dormagen auch 16 ehrenamtliche Lernbegleiter zur Verfügung. Sie unterstützen bei Hausaufgaben in Mathe, Deutsch oder Englisch und kümmern sich gemeinsam mit den Schülern darum, vorhandene Lücken im Lernstoff aufzuarbeiten. Bereits seit acht Jahren existiert dieses Bürgerprojekt des gemeinnützigen Sozialdienstes. Es richtet sich vor allem an sozial benachteiligte Kinder. „Wir sind sehr dankbar, dass sich hierfür immer wieder Ehrenamtliche bereitstellen“, so Trzeszkowski. Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Sekundarschule und dem Lernpatenprojekt unterzeichneten Schulleiterin Bettina Mazurek und Elisabeth Gartz als Geschäftsführerin des DoS GmbH. Mit dabei auch Lernpaten, die stellv. Schulleiterin Andrea Knöfel und Projektleiterin Gudrun Freitag.
Auch an der neuen Sekundarschule Dormagen haben die Lernbegleiter inzwischen ihre Arbeit aufgenommen. „Die bisherige Konzeption haben wir dabei erweitert“, sagt Schulleiterin Bettina Mazurek. So begleiten die Lernpaten ihre Schützlinge nicht nur daheim bei den Aufgaben, sondern werden auch aktiv in den Schulalltag einbezogen. „Das gibt ihnen einen noch besseren Einblick in die Situation der Kinder und stärkt zugleich die Möglichkeit, von Beginn an ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen“, erläutert Gudrun Freitag, zuständige Projektleiterin beim Sozialdienst. Nur wenn die „Chemie“ zwischen den Kindern und den Erwachsenen stimmt, kann die Lernbegleitung letztlich erfolgreich sein. „Oft werden die Coaches auch als einfühlsame Mutmacher für die Kinder benötigt“, berichtet die Projektleiterin.
Doch nicht nur die Kinder und Jugendlichen profitieren von diesem Projekt. Auch die Lernpaten schöpfen vielfach frische Energie daraus. „Ich empfinde die Zusammenarbeit mit den Kindern als großes Geschenk“, sagt etwa Birgit Brill. Die 64-jährige Dormagenerin war bis zu ihrer Pensionierung selbst Gymnasiallehrerin und freut sich nun, ihre beruflichen Fähigkeiten weiter einbringen zu können. „Der große Vorteil dabei ist, dass man auch etwas für seinen eigenen Kopf tut“, meint Christiane Greiling. Erst kürzlich hat die 67-jährige Diplom-Bibliothekarin beispielsweise mit ihrer Schülerin ein Referat über Diphterie vorbereitet. Während sie ihr Wissen traditionell aus dem Brockhaus schöpfte, recherchierte die Schülerin fleißig im Internet. „Jetzt habe ich von ihr sogar gelernt, wie man Nachrichten über Apps schreibt“, schmunzelt die Patin.
Noch einmal Englisch-Vokabeln lernen oder sich mit mathematischen Formeln auseinandersetzen musste dagegen Karl-Heinz Conrady. „Das macht großen Spaß, denn so werde ich ja auch noch einmal gefordert“, sagt der 70-jährige Diplom-Kaufmann. Nicht nur Wissen vermitteln, sondern zugleich „soziale Unterstützung“ leisten will Alexandra Loerfs. Die 46-jährige Dormagenerin hat zuvor bereits ehrenamtlich Nachhilfe gegeben. „Ich war zu Beginn dieser Tätigkeit sehr skeptisch“, räumt Wolfgang Stünzi, 68, offen ein. Jetzt empfindet der frühere Unternehmensberater seine Arbeit als Lernbegleiter wichtig: „Denn viele Kinder an der Schulen sind einfach enorm benachteiligt.“
Ziel des Patenprojekts ist, so früh wie möglich mit den Hilfen zu beginnen, damit schulische Defizite und der Frust über schlechte Noten bei den Kindern nicht allzu sehr wachsen. „Auch an den Grundschulen wollen wir darum in Zukunft noch stärker mit der Unterstützung einsetzen“, erklärt Elisabeth Gartz als Mitgeschäftsführerin des Sozialdienstes. Freude herrschte jetzt erst einmal über die neue Kooperation mit der Sekundarschule, die in einer vertraglichen Vereinbarung zwischen der Schulleitung und dem Sozialdienst besiegelt wurde.
Wer ebenfalls Interesse, als Lernbegleiter Schülern zu helfen, kann sich bei Gudrun Freitag melden (Telefon 02133/257-391, E-Mail: gudrun.freitag@dormagener.sozialdienst.de).
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