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DORMAGO

Malteserstift ist „Schritt in die Zukunft“

17.03.2016 / 23:54 Uhr — Dormago / duz

Hackenbroich. Der 133. von „1000 Schritten in die Zukunft“ hat mehrere Mütter und Väter: Vor Jahren las Yvonne Axler-von Berg, dass ein Grundstück neben dem Dormagener Kreiskrankenhaus bebaut werden sollte. Dies sei doch ein idealer Platz für ein möglichst energiesparendes Seniorenheim, fand die Architektin und holte den Passivhaus-Experten Andreas Nordhoff vom Kölner Institut für Bauen und Nachhaltigkeit mit ins Boot - die Beiden reichten einen Vorschlag ein. Karl Kress, damals Abgeordneter des Landtags, unterstützte die Idee und freute sich heute mit weiteren Beteiligten über das gelungene Projekt. 2011 wurde das Malteserstift St. Katharina bezugsfertig, jetzt wurde es Teil der KlimaExpo Nordrhein-Westfalen. Geschäftsführer Dr. Heinrich Dornbusch nahm den Projektpartnern passenderweise die Schuhabdrücke ab. Yvonne Axler-von Berg enthüllte zudem mit Bürgermeister Erik Lierenfeld die Auszeichnung am Haupteingang. „Ich bin beeindruckt von diesem zukunftsweisenden Bau“, sagte Lierenfeld, der daran erinnerte, dass Dormagen bereits seit 1995 dem Klimabündnis angehört.

Entstanden ist nicht nur ein energetisch zum Teil selbstversorgendes Gebäude, auch die Baukosten waren kaum höher als die eines konventionell gebauten Pflegeheims. Rund 16 Prozent der Nettobaukosten sparte die Kölner Conesta Consulting & Real Estate als Bauherr durch eine Einzelausschreibung der Gewerke, ein geschicktes Lüftungskonzept und die kostengünstige monolithische Bauweise ein. Die Nutzung der Ytong-Steine machte den Verzicht auf Polystyrol-Dämmstoffe möglich. „Wir müssen heute im Standard von übermorgen bauen, damit wir morgen nicht von gestern sind“, zitierte Andreas Nordhoff ein passendes Motto.

Das Gebäude im Passivhausstandard hat einen errechneten Heizwärmebedarf von 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr und liegt damit deutlich unter der zu dieser Zeit gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV 2009), die den rechnerischen Verbrauch auf entsprechend 65 Kilowattstunden begrenzt. Darüber hinaus unterstützen thermische Solaranlagen die Warmwasserversorgung: Im Sommer anfallende Überschusswärme wird in einem saisonalen Wasserspeicher – einem „Wärmesee“ unter der Bodenplatte – gespeichert. Bis zum Ende des Sommers steigt die Temperatur des Speichers auf 22 bis 24 Grad Celsius an. Dadurch reduzieren sich die Wärmeverluste im Winter. „Unsere Bewohner leben quasi auf einem heißen Stein“, schmunzelte Jochen Schrey, Malteser Bereichsleiter für Wohnen und Pflegen. „Noch hat niemand einen Schweißfuß beklagt.“

Das Seniorenheim in Hackenbroich ist auch eine Solarsiedlung im Rahmen des Landesprogramms „50 Solarsiedlungen in NRW“ und erhielt eine finanzielle Unterstützung aus dem Landesförderprogramm progres.nrw. Die Einrichtung bietet auf einer Wohnfläche von rund 4000 Quadratmetern 17 Pflegeplätze für junge Pflegebedürftige und 68 für vollstationäre Pflege.

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Dr. Heinrich Dornbusch nimmt Andreas Nordhoff den Fußdruck ab
Dr. Heinrich Dornbusch nimmt Andreas Nordhoff den Fußdruck ab
Yvonne Axler-von Berg und Erik Lierenfeld enthüllen die Auszeichnung
Yvonne Axler-von Berg und Erik Lierenfeld enthüllen die Auszeichnung
Gruppenbild mit Dame, von links: Karl Kress, Marc Strobel (Pflegedienstleiter Malteser), Heinrich Dornbusch, Jochen Schrey, Yvonne Axler-von Berg, Andreas Nordhoff, Erik Lierenfeld und Michael Brandstetter (Conesta)
Gruppenbild mit Dame, von links: Karl Kress, Marc Strobel (Pflegedienstleiter Malteser), Heinrich Dornbusch, Jochen Schrey, Yvonne Axler-von Berg, Andreas Nordhoff, Erik Lierenfeld und Michael Brandstetter (Conesta)