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DORMAGO

„Starenkasten“ für Kreuzung L280/L380

01.06.2017 / 18:12 Uhr — Stadt Dormagen

Dormagen. Mit diesen hohen Zahlen an Geschwindigkeitsüberschreitungen hatten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes dann doch nicht gerechnet, als sie die verdeckten Geschwindigkeitsmessungen im Vorfeld der Ampelkreuzung L280/L380 und Franz-Gerstner-Straße auswerteten. Das Ordnungsamt führte eine Woche lang Messungen an Fahrzeugen aus Richtung Nievenheim kommend durch, da es an der stark befahrenen Kreuzung immer wieder zu schweren Unfällen kommt.

36 290 Fahrzeuge passierten den Messpunkt, der in dem Bereich vor der Ampelkreuzung aufgestellt wurde, wo nur 50 km/h erlaubt sind – in Spitzenzeiten sogar bis zu 517 Fahrzeuge pro Stunde. Mit durchschnittlich 39 km/h näherten sich rund 85 Prozent der Autofahrer der Kreuzung, egal ob bei Grün oder Rot.

Insgesamt wurden dort 2.239 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Davon fuhren 834 Fahrzeugführer schon schneller als 60 km/h und bewegten sich damit im Bußgeldbereich. Mit 70 km/h, und damit deutlich zu schnell für diese unübersichtliche Kreuzung, fuhren 399 Fahrzeuge. Mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 km/h und damit im Bereich von Fahrverbot und „Flensburg-Punkt“ rasten 29 Fahrerinnen und Fahrer in unverantwortlicher Weise auf die Kreuzung zu und überquerten diese. Gefährdet werden durch dieses rücksichtslose Fahrverhalten besonders Abbieger in Richtung Delhoven.
„In Anbetracht der Unfalllage an der Kreuzung kann ich das Verhalten einiger Autofahrer nicht nachvollziehen, die mit ihrer Fahrweise Menschen in Gefahr bringen. Den sogenannten „Vogel“ schoss aber ein Autofahrer mit einer an einem Dienstagnachmittag gemessenen Höchstgeschwindigkeit von 167 Km/h ab. Das ist schlicht und einfach unverantwortlich und nicht akzeptabel“, macht sich Bürgermeister Erik Lierenfeld Luft über den Raser.

Die Stadt will der Raserei im Interesse und zum Schutz der anderen Verkehrsteilnehmer mit einer ortsfesten Blitzanlage ein Ende setzen. Je nach Anbieter belaufen sich die Kosten für das 24-monatige Leasing eines Starenkastens im mittleren fünfstelligen Bereich. Genauere Zahlen werden die Preisanfragen an die Anbieterfirmen ergeben. „Das ist viel Geld, was nicht nötig wäre, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer an die Geschwindigkeit halten würden. Es ist aber erforderlich, um die unfallträchtige Kreuzung zu entschärfen“, erläutert der Bürgermeister.

Aus der Verwaltung heraus geht nun der Vorschlag an den Hauptausschuss, dass dieser die Mittel für einen Starenkasten auf der L380, aus Richtung Nievenheim kommend, freigibt. Die nächste Sitzung des Gremiums findet am Dienstag, 13. Juni statt. Folgt der Ausschuss dem Vorschlag der Verwaltung wird es noch etwas dauern, bis die ortsfeste Blitzanlage steht. Das dann beauftragte Unternehmen wird erst bauliche Vorbereitungen treffen müssen, damit die Anlage reibungslos funktioniert.

In den monatlichen Leasingraten sind alle Kosten für Wartung, Pflege und die Behebung von möglichen Schäden enthalten. Pressefotos