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DORMAGO

„Immer den richtigen Dreh“

05.06.2017 / 20:29 Uhr — bs

Zons. Sowohl das 17. Internationale Drehorgelfestival als auch der Mühlentag zogen am Pfingstmontag bei strahlendem Wetter wieder Tausende Besucher in die Altstadt von Zons. Bereits seit Sonntag erfreuten 26 aktive Teilnehmer die Gäste auf den Straßen rund um das Kreismuseum mit der unverkennbaren Musik von Walzen-, Trompeten-, Lochband-, Klarinetten, Zungen- und Notenbandorgeln. Mit dabei auch die Moritatengruppe „Die tugendhaften Bänkelsänger“, die die Zuschauer mit „schaurige Moritaten“ und „Küchenliedern von Liebe und Leid“ sowie passenden Bildtafeln aufs Beste unterhielten.

Die ältesten Drehorgelexemplare des Festivals stammten aus dem Jahr 1890. Eine historische Stift-Walzenorgel, Modell „Flüte“, von der Firma Gebrüder Bruder aus Waldkirch brachte Joseph Reich mit. Marcus Titus Langer hatte eine Walzendrehorgel vom gleichen Hersteller dabei, die Mitte der 1950er Jahre restauriert und modernisiert wurde. Zwar nicht so alt, aber trotzdem etwas Besonderes war auch die Trompetenorgel von Jeanette und Peter Biermann, die 1994 von der Firma Bruns gebaut wurde, da sie weltweit nur dreimal hergestellt wurde. Aber auch heute noch werden die altertümlich anmutenden Instrumente angefertigt. Axel Stübers Trompetenorgel stammt aus dem Jahr 2014 und war damit das jüngste Exemplar vor Ort.

Anna-Karina Hahn, Leiterin des Kreismuseums und verantwortlich für die Veranstaltung, zeigte sich über den Erfolg des 17. Drehorgelfestivals sehr zufrieden. Besonders freute sie sich auch über das Interesse der Besucher auch an den technischen Details der Orgeln. Die vielen Fragen zu ihren Instrumenten beantworteten die Spieler gerne und ausführlich.

Viele Gäste des Festivals nutzten die Gelegenheit, sich auch die um 1390 erbaute historische Zonser Mühle genauer anzuschauen. Bis 1907 war die „Holländermühle“ im südwestlichen Eckturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung noch in Betrieb. Nach umfangreichen Restaurierungsarben in den Jahren 1965/1966 sowie weiterer Maßnahmen zwischen 1983 und 2000 wurde in den Jahren 2009 bis 2011 wurde eine umfassende Sanierung der Außen- und Innenmauern sowie des gesamten äußeren Holzständerwerkes und der Flügel vorgenommen.

Beeindruckend bei einem Rundgang durch die sieben Stockwerke ist die noch in ihrer Gesamtheit erhaltenen Mühlentechnik mit Mahlwerk und Getriebe. Die Besucher hatten heute zudem die Möglichkeit, viel über die Geschichte des alten Wehr- und Mühlenturms sowie über die Arbeit der Müller in alter Zeit zu erfahren.

 

Fotoquelle: Dormago - bs

Pressefotos
In historischen Kostümen unterhielten die Drehorgelspieler das Publikum vor dem Museum
In historischen Kostümen unterhielten die Drehorgelspieler das Publikum vor dem Museum
Die tugendhaften Bänkelsänger präsentierten Moritaten und Küchenlieder
Die tugendhaften Bänkelsänger präsentierten Moritaten und Küchenlieder
Immer wieder ein Hingucker: Die historische Mühle in Zons
Immer wieder ein Hingucker: Die historische Mühle in Zons
Teil der jahrhundertealten Mühlentechnik in der Zonser Mühle
Teil der jahrhundertealten Mühlentechnik in der Zonser Mühle