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DORMAGO

Wohnbauflächen reichen nicht aus

04.09.2017 / 11:20 Uhr — Presseinfo Kreis / duz

Rhein-Kreis Neuss / Dormagen. Im Rhein-Kreis Neuss besteht in den kommenden Jahren ein erheblicher Bedarf an neuen Wohnungen. Bis zum Jahr 2030 werden insgesamt 20.152 neue Wohneinheiten benötigt. Gründe hierfür sind unter anderem eine starke Bevölkerungsentwicklung und positive Entwicklungsperspektiven im Kreis. Dies ist im Kern das Ergebnis einer jetzt im Kreisausschuss vorgestellten Wohnungsbedarfsanalyse, mit der der Rhein-Kreis Neuss die InWIS Forschung und Beratung GmbH (Bochum) beauftragt hat und die gemeinsam mit den kreisangehörigen Städten und Gemeinden erarbeitet wurde. Nach der Vorstellung im Kreisausschuss werden sich die Kreistagsfraktionen mit der Analyse auseinandersetzen. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke kündigte an, die weiteren Schritte auch mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu besprechen. „Die Analyse zeigt auch, dass wir nicht ausreichend Wohnbauflächen haben, um den Bedarf zu decken. Dabei brauchen wir in den nächsten Jahren vor allem auch bezahlbaren Wohnraum“, so Petrauschke. Er hat das Thema bereits auf die nächste Bürgermeisterkonferenz gesetzt.

Bis 2030 weist die Analyse einen Bedarf von 4795 öffentlich geförderten Wohneinheiten auf. Selbst unter Fortschreibung der Bewilligungen aus 2016, die so hoch waren wie seit 2010 nicht mehr, würden so nur zwei Drittel des notwendigen Bedarfes gedeckt, so Caroline Krüger und Malin Leidecker von InWIS. Zudem werden bis 2030 ein Drittel der sozial geförderten Bestandswohnungen aus der Mietpreisbindung fallen. Den stärksten Rückgang gibt es dabei in Neuss, Meerbusch, Jüchen, Korschenbroich und Grevenbroich. Auf Grund der demografischen Entwicklung sehen die Expertinnen auch einen wachsenden Bedarf an altengerechten, barrierefreien Wohnformen im Kreisgebiet. Dass das aktuelle Wohnungsangebot in Teilen des Kreisgebietes schon jetzt weder qualitativ noch quantitativ ausreichend ist, wurde bei der Erstellung der Analyse auch von den befragten Marktexperten bestätigt.

Bis Mitte September sollen zu der Wohnungsbedarfsanalyse noch kompakte Expertisen für jede einzelne Kommune erstellt und Bedarfsprognosen für insgesamt 71 Quartiere ergänzt werden. Das sind strukturell definierte Wohnareale, in die das Kreisgebiet eingeteilt worden ist. Die Analyse soll den Städten und Gemeinden bei der künftigen Ausrichtung ihrer strategischen Wohnbedarfsplanungen helfen. Pressefotos