Tork-Show: Manchmal mit dem Guten abfinden
05.11.2017 / 12:14 Uhr — Redaktion / bs
Die Dormagener Tork-Show ist schon längst kein Geheimtipp mehr. Auch die neunte Auflage nach dem „Relaunch“ im Jahr 2013 war - wie alle anderen auch - ausverkauft, so dass viele Interessenten auf die nächste Ausgabe am 8. Juni 2018 vertröstet werden mussten. „So früh wie diesmal waren allerdings die Karten noch nie weg“, sagt Olaf Moll, Leiter des ausrichtenden Kulturbüros der Stadt Dormagen.
Den Talk-Reigen, der musikalisch vom Sven Jungbeck Trio eingerahmt wurde, eröffneten die beiden Moderatoren Wolfgang Link und Detlev Zenk mit Katharina Krapp. Sie ist als Tochter der Journalistin Birgit Wilms und des stellvertretenden 1Live-Programmchefs Uli Krapp nach ihren Eltern das dritte Mitglied der Familie, das auf der Talk-Bühne in der Kulle Platz nahm. Die 19-Jährige, deren berufliches Ziel „in Richtung Medien“ liegt, hatte das Glück, im Sommer ein dreimonatiges Praktikum beim bekannten Inselradio Mallorca 95,8 absolvieren zu können. Begeistert berichtete sie, dass sie bereits am dritten Arbeitstag „on Air“ gehen durfte und als Praktikantin viel stärker eingespannt war, als das in Deutschland üblicherweise der Fall sei. In ihrer Freizeit war sie unterwegs, um Land und Leute kennenzulernen und verliebte sich dabei in die ihr bis dato unbekannte Baleareninsel. Nach ihrer Rückkehr hat sie dann im Oktober an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf ein Germanistik-Studium aufgenommen („war eher so eine Spontanlösung“).
Hans-Bernd Schmitz ist Bayer-Unternehmenssprecher am Standort Leverkusen. Davor war das Dormagener Urgestein als Journalist bei lokalen Printmedien tätig, betrieb zwei Jahre lang mit Uli Jung und Ulrich Thiel den ehemaligen „Gertrudenhof“ an der Kölner Straße und sucht derzeit als Mitglied der Band „Wir waren Helden“ einen Bassisten („Wir proben wenig, trinken aber gerne und viel – das ist ein schönes Hobby“). Schmitz gilt als Schöpfer der Bezeichnung „Jamaika-Koalition“. Der 1994 erstmals verwendete Begriff hat es inzwischen sogar in den Duden geschafft und damit habe sich „ein Kindheitstraum erfüllt“, wie der wortgewandte 57-Jährige schmunzelnd anmerkt. Schmitz erklärt den nicht alltäglichen beruflichen Wechsel im Jahr 1996 vom Journalismus zum Unternehmenssprecher damit, dass „Bayer jemand suchte, der die Sprache der Leute beherrscht“ um „das Unternehmen nach außen und innen zu erklären“. Diesen Schritt habe er nicht bereut, denn die Themen, mit denen er sich auseinandersetzt, seien vielfältig und spannend. Aktuell beschäftigt er sich mit dem Bau der Leverkusener Brücke und dem Ausbau der A1, die auch Bayer betreffen.
Die in Dormagen geborene Mayke Dähn ist ausgebildete Schauspielerin und macht gerade durch ihre Hauptrolle als „Laura“ in dem Low-Budget-Film „Strict Rules“ auf sich aufmerksam. Regisseur und Hauptdarsteller Alexander Eisenbraun, der die Tork-Show als Besucher verfolgte, erklärte, dass „Mayke die Figur verstanden hat“. Zuvor hatte die 26-Jährige im Zusammenhang mit ihrer Ausbildung und ihrem Rollenverständnis deutlich gemacht: “Es geht nicht darum, Emotionen abzurufen sondern Emotionen zu erleben.“ Mayke Dähn war auch schon in Nebenrollen in den Serien „Der Lehrer“ und „Unter uns“ zu sehen. Mit der Schauspielerei erfülle sie sich einen Traum, denn ihre erste Rolle spielte sie, bevor sie lesen konnte. Offen gibt sie zu, dass es nach Abschluss der Schauspielschule sehr schwer sei, Theater-, Film- und Fernsehrollen oder auch Sprechrollen zu erhalten. Sie selbst „sichert sich das Überleben“ gegenwärtig als Sprecherin der aktuellen Lidl-Werbung. Sie schaut recht gelassen in die Zukunft, denn „man weiß nie, was kommt. Das macht den Beruf so interessant.“ Als Plan B gelte immer noch der Beruf der Mathelehrerin, „aber ich glaube, dass muss ich nicht mehr machen.“
Stargast des Abends war eindeutig Alexander Bommes, bekannt vor allem als Moderator der ARD-Sportschau am Samstag, als Quizmaster der Ratesendung „Gefragt – gejagt“ sowie als Moderator bei der NDR-Talkshow „Tietjen und Bommes“. Mehrfach pro Jahr habe ihn Detlev Zenk per SMS zur „Wer kennt sie nicht!“-Tork-Show nach Dormagen eingeladen, und jetzt „hat es endlich geklappt.“ Bommes ist ehemaliger Handball-Profi und spielte von 1999 bis 2003 jeweils zwei Jahre für den TSV Bayer Dormagen und für den VfL Gummersbach in der 1. Bundesliga. Im Nachhinein wisse er, dass der Profialltag mit viel Druck und Stress „nicht so meins war“, weil er „einfach nicht gut genug“ gewesen sei. Die Rückkehr zum Heimatverein TSV Altenholz sei deshalb eine gute Entscheidung gewesen. Er setzte sein Jurastudium fort, absolvierte ein Praktikum und ein Volontariat beim NDR und arbeitete als Sportmoderator. 2007 wurde ihm die Moderation des NDR-Regionalmagazins „Hamburg Journal“ angeboten, und „dann ging alles sehr schnell“. „Manchmal muss man sich auch mit dem Guten abfinden“ ergänzte er augenzwinkernd. Mit der Sportmoderation, dem Sportschau-Club, an dessen Entwicklung er bis zum derzeitigen Format von Anfang an beteiligt war, sowie als Quizmaster in „Gefragt - Gejagt“ (“Die Sendung ist für mich Spaß und Entspannung“) sei er momentan „maximal happy“. Er freue sich über das, was er mache, genieße die Zeit und mache sich deshalb keine Gedanken darüber, was ihn noch reize.
Auch in der 10. Tork-Show der „Neuzeit“ - zwischen 1989 und 2000 talkten Link und Zenk bis zu vier Mal im Jahr - können die Besucher am 8. Juni 2018 wieder mit unterhaltsamen Gesprächen zwischen Detlev Zenk, Wolfgang Link und ihren Gästen rechnen. Sie alle haben regelmäßig einen speziellen Bezug zu Dormagen. Zugesagt hat bereits Ramona Noormann, ehemalige Leistungsschwimmerin und Tattoo-Model. Sie wird sicher nicht nur über ihre Arbeit als Kinder-Schwimmtrainerin berichten, sondern auch über ihre Fernreisen.
Fotoquelle: Heinz J. Zaunbrecher
Sichtlich Spaß hatten Alexander Bommes und Moderator Detlev Zenk |
Katharina Krapp |
Hand-Bernd Schmitz |
Mayke Dähn |
Die beiden Moderatoren Wolfgang Link und Detlev Zenk mit ihren Gästen |