© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 19.04.2024 - 01:38 Uhr

DORMAGO

„Vergangenes darf nicht vergessen werden“

06.03.2018 / 10:01 Uhr — Dormago

Dormagen. Am Montag, 5. März, jährte sich die Befreiung Dormagens vom Nationalsozialismus zum 73. Mal. 1945 rollten an diesem Tag die Panzer der amerikanischen "4th Cavalry Group" über die Kölner Straße, nachdem sie am Tag zuvor Ückerath und Straberg eingenommen hatten und dann nach Hackenbroich und Hackhausen vordrangen. Um 7.10 Uhr war Dormagen in der Hand der Amerikaner, die zwei Tage später Bürgermeister in den örtlichen Gemeinden einsetzten. Vor Jahren angeregt von Eddi Worms hat die Kranzniederlegung an der Gedenktafel für die Weltkriegsopfer vor dem Historischen Rathaus Tradition. Der stellvertretende Bürgermeister Michael Dries erinnerte an den Tag, an dem die nationalsozialistische Schreckensherrschaft durch den Einmarsch der alliierten Truppen beendet wurde. Schülerinnen und Schüler der Realschule Hackenbroich und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule beteiligen sich an der Gedenkfeier, bei der auch ein Kranz und Blumen am historischen Rathaus und im Rathaus an der Gedenktafel niedergelegt wurde.

"Freiheit hat ihren Preis. Das vergessen wir, die zu Friedenszeiten geboren wurden, allzu oft. Wir betrachten unsere Freiheit als gegeben. Doch das ist sie nicht. Unsere Freiheit wurde erkämpft. Viele zahlten für diese Freiheit mit ihrem Leben", sagte Dries. "Heute gedenken wir all derer, die diesen Preis für uns bezahlten." Der Vize-Bürgermeister dankte den Schülerinnen und Schülern für die Hilfe, "dass das Vergangene nicht in Vergessenheit gerät." Genauso wichtig sei es, sich den Wahnsinn zu vergegenwärtigen, dass auch heute noch Menschen in kriegerischen Auseinandersetzungen auf der ganzen Welt sterben. Dries: "Erlittene und ausgeübte Gewalt in Kriegen führt nicht nur zu Tod und Verwundung. Diese Gewalt ist auch ein Angriff auf die Psyche. Wir alle kennen die schrecklichen Bilder aus Syrien. Dort wird die Zivilbevölkerung mit Bomben von einem autoritären Regime terrorisiert und getötet. Dort sterben Kinder - mitten im 21. Jahrhundert. Und vor unser aller Augen. Auch daran sollten wir heute denken." Mit der Wiedergabe der Aussagen von inzwischen 80-Jährigen erinnerten Hackenbroicher Realschülerinnen der Klasse 10b an die Situation vor 73 Jahren, als diese Zeitzeugen noch Kinder waren.

 

Fotoquelle: Stadt Dormagen

Pressefotos
Vize-Bürgermeister Michael Dries mit Schülerinnen und Schülern, Kreisarchivleiter Dr. Stephen Schröder und Eddi Worms
Vize-Bürgermeister Michael Dries mit Schülerinnen und Schülern, Kreisarchivleiter Dr. Stephen Schröder und Eddi Worms