„Gesunde Stimme in einem gesunden Körper“
20.03.2018 / 15:12 Uhr — Presseinfo / duz
Auf Einladung der Rheinischen Chorakademie (RCA) Knechtsteden des Sängerkreises Neuss fand jetzt der Workshop „Gesunde Stimme in einem gesunden Körper“ statt. Der musikalische Leiter der RCA Kantor Bert Schmitz konnte für diese Fortbildung den lizenzierten Feldenkrais-Lehrer und Dozenten an der Robert-Schumann-Musikhochschule Düsseldorf Erich Theis gewinnen. Er stellte im Friedrich-Spee-Saal der Klosteranlage Knechtsteden die Feldenkrais-Methode vor und leitete später zu einzelnen Übungen im Sitzen, Stehen, Gehen und Liegen an.
Wie entwickelt man ein gutes Gefühl dafür, was gut klingt? Wie lernt man, das gesamte Selbst zu nutzen, wenn man singt? Was ist die Beziehung zwischen Gefühlssinn, Anstrengung und guten Klang? All diesen Fragen sind die Teilnehmer/innen des Workshops nachgegangen. Denn der Gesang stellt höchste Ansprüche an den Körper und seine Beweglichkeit. Voraussetzung für ein freies, differenziertes, und gleichzeitig freudiges und leichtes Singen ist ein waches Körperbewusstsein und der optimale Einsatz des ganzen Körpers in Verbindung mit der Stimme.
Erich Theis ging mit neurologischer Diplomatie vor: Die Teilnehmer/innen mussten sich in ungewöhnlichen Positionen hinlegen und führten ungewohnte Schulter-, Arm- und Fingerbewegungen aus, spürten ihren Zusammenhang mit Rippen und Becken bis zu den Füßen hinunter, alles unter gleichzeitigem Beobachten der Atmung. Theis erinnerte stets daran, Kraftanstrengungen zu reduzieren, die Bewegung leichter und leichter zu machen und aufmerksam und sachte andere Möglichkeiten der Bewegung auszuführen und zu erkunden. Durch Wahrnehmungsübungen - mit Füßen stampfen, mit den Armen schwingen oder Kreisen mit dem Becken - wurde Alltägliches zur bewussten Erfahrung. Die Arbeit wirkte spürbar befreiend. Und das nicht nur in Bewegung, Körperhaltung, Atmung sondern auf vielfältige Weise auch im Geist, befanden die Workshop-Teilnehmer in Anspielung auf ein Zitat von Moshè Feldenkrais: „Erst wenn ich weiß, was ich tue, kann ich tun, was ich will.“
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