© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 28.03.2024 - 20:58 Uhr

DORMAGO

„Können besser Filme machen als sprechen“

23.03.2018 / 14:50 Uhr — Lutz Debus / duz

Hackenbroich. Eine Einweihungsfeier sieht üblicherweise anders aus. Lange Reden wurden nicht gehalten, keine ausführlichen Danksagungen formuliert. Wolfgang Schwab, der Leiter des Evangelischen Jugendzentrums in Hackenbroich, begrüßte kurz die etwa 20 Gäste anlässlich der Einweihung des neuen Medienraumes und sagte dann: "Noch besser als sprechen können wir Filme machen." Deshalb verdunkelte sich der Raum und die Vertreter von Politik, Verwaltung und kooperierenden pädagogischen Einrichtungen verfolgten gespannt eine 15-minütige Dokumentation der Medienarbeit des Evangelischen Jugendzentrums. Nach einem kurzen Blick in die Vergangenheit - bereits über 30 Jahre nennt sich das Jugendzentrum stolz Medienzentrum - wurden die verschiedenen Arbeitsbereiche vorgestellt.

Vorschulkinder synchronisieren mit Musikinstrumenten einen Stummfilm und malen die Bilder für einen Zeichentrickfilm über Martin Luther. Grundschüler mimen Dracula oder nehmen ein Hörspiel auf. Die Jugendlichen der Schule am Chorbusch thematisieren in selbstgemachten Videoclips den Schein der Fernsehwelt, Gewalt auf den Straßen und auch das mitunter komplizierte Verhältnis zwischen Mädchen und Jungs. Die Konfirmanden sind als Nonnen und Mönche, als Luther, Katharina und Teufel auf der Leinwand zu sehen.

Im Anschluss an den Film hatten die Besucher im Studio die Möglichkeit, vor zwei laufenden Kameras das Gesehene in die Praxis umzusetzen. Politiker verwandelten sich binnen weniger Minuten in Rockstars, wirbelten mit künstlichem Haar und spielten Smoke on the water. Die parteiübergreifende Zusammenarbeit gefiel Bürgermeister Erik Lierenfeld ebenso wie seinem Stellvertreter Michael Dries und Jo Deußen, Vorsitzender des städtischen Jugendhilfeausschusses. Als mit Videotrick diese neue Dormagener Rockband auch noch vor der lieblichen Landschaft der Teletubbies zu sehen waren, lachte der ganze Saal.

Wieder wechselten die Besucher die Örtlichkeit und betraten den neu gestalteten Medienraum. Günter Daniel, der mit seinem ehrenamtlichen Engagement massgeblich das Jugendzentrum bei der Einrichtung des Medienraumes unterstützte, erklärte die Funktionen. Sowohl die Arbeit am Mischpult, Tonaufnahmetechnik wie auch Videoschnitt werden durch leistungsstarke Computer in Profiqualität möglich. Daniel informierte aber auch über den eher gesellschaftlichen Nutzen der Medienarbeit: Er ist davon überzeugt, dass jeder hier eingesetzte Euro (über 12.000 Euro Landesmittel und Eigenleistungen) sich lohne, weil damit Eigeninitiative und soziales Handeln gefördert werde. Um das zu unterstreichen, spielte die Band "No Name" zum Abschluss der Veranstaltung "Oh happy day".

 

Fotoquelle: privat

Pressefotos
Engagierte Filmemacher im Jugendzentrum
Engagierte Filmemacher im Jugendzentrum
Auch die prominenten Gäste waren beeindruckt von den technischen Möglichkeiten im neuen Medienraum
Auch die prominenten Gäste waren beeindruckt von den technischen Möglichkeiten im neuen Medienraum