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DORMAGO

Lara Günzel war wieder im ZDF zu sehen

13.05.2018 / 21:45 Uhr — Dormago / duz

Dormagen. Wenn heute Abend im ZDF Folge 18 der Herzkino-Reihe "Frühling" ab 20.15 Uhr läuft, dann sitzt natürlich auch Familie Günzel aus Zons vor dem Fernseher. Schließlich ist es der zweite Film, in dem Tochter Lara mitspielt. In "Am Ende des Sommers" ist die 12-Jährige noch häufiger zu sehen als in der Folge "Mehr als Freunde", die am 22. April lief. Die Einschaltquote (4,9 Millionen) war beachtlich, das ZDF war mit dem Marktanteil von 14,6 Prozent erneut zufrieden. Lara sammelte bei den Dreharbeiten im letzten Jahr interessante Erfahrungen. Nicht zuletzt mit Filmprominenz wie Simone Thomalla, Jan Sosniok (den sie aus ihrer Lieblingsserie "Wow Die Entdeckerzone" kennt), Christoph M. Orth oder auch Marco Girnth, der in Knechtsteden Abitur machte - und von dem sie erfuhr, dass seine Schwester auch auf dem Marienberg-Gymnasium war. Dort in Neuss geht Lara in die 6. Klasse.

Anfangs war das "mega cool in der Schule, da wurde ich immer wieder auf die Dreharbeiten angesprochen", sagt die junge Schauspielerin. Inzwischen ist das Thema für die meisten nicht mehr neu und deshalb auch nicht mehr ganz so spannend. Trotzdem werden einige aus Laras Klasse sicher heute den Film sehen, wenn sie ihn nicht schon in der Mediathek vorab angeschaut haben. Die Schule und den Film unter einen Hut zu bringen, das war kein leichtes Unterfangen. Für das Filmteam sind Schulferien nicht von besonderer Bedeutung. Also mussten Alexandra und Torsten Günzel die Freistellung ihrer Tochter für mehrere Wochen vom Unterricht besprechen. Schulleiter Josef Burdich willigte ein, machte aber auch kein Hehl daraus, dass der Unterrichtsausfall nachgeholt werden sollte: "Schauspieler zu werden finde ich gut, Schauspieler mit Abitur finde ich noch besser."

Dass Lara, die ihren zweiten Vornamen Tabea eher vernachlässigt, überhaupt die Filmrolle erhielt, hat mit ihrer schon frühen Leidenschaft für Schauspielerei und Musical zu tun. Schon als Siebenjährige wurde sie von der Kinderschauspielschule Arturo aufgenommen, das "Juniorhouse für Kinder und Jugendliche" leitet Arturo-Dozentin Alexandra von Schwerin. Bei ihr ging 2017 die Anfrage der Agentur ":le und la" ein, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, "talentierte und außergewöhnliche Charaktere zu fördern." Gesucht wurde ein Mädchen, das die Rolle der Marie Kleinke im Herzkino spielen sollte. Von Schwerin dachte an Lara, fragte sie und es dauerte nicht lange, bis die Zonserin in der Agentur vorbeischaute und das Casting erfolgreich abschloss. Der nächste Schritt war das E-Casting für die Filmrolle. Das kam offenbar gut an, denn Lara durfte nachlegen, Vater Torsten drehte mit dem Handy eine gewünschte Szene, in der scheinbar ein Meerschweinchen verbuddelt werden sollte. Es dauerte nicht mehr lange bis zur endgültigen Zusage der Rolle. Die erreichte die Günzels, als die auch an sportlichen Aktivitäten interessierte Lara gerade einen Fecht-Lehrgang absolvierte.

Es folgte ein behördlicher Marathon mit notwendigen Erklärungen: Dem Einverständnis der Schule, der Unbedenklichkeit durch das Jugendamt, dem ärztlichen Attest. Zu klären war zudem die Gewerbeanmeldung, die von der Produktionsfirma durchgeführt wurde. Denn auch Kinder erhalten für die Drehtage "überschaubare" Entgelte. Dann kam die Reise nach Bayrischzell, dem Zentrum der Herzkino-Schaffenden. Dort, aber auch in benachbarten Dörfern oder am Schliersee wurde gedreht. "Ich hatte keine Vorstellung, wie groß das Ganze ist", sagt Lara, die von der Anwesenheit der vielen Menschen und den zahlreichen Kameras überrascht war. Ein Elternteil reiste übrigens immer mit in den Süden, einmal musste die Tante aushelfen.

Die schauspielerische Leistung der Zonserin erhielt gute Kritiken. Und es sieht durchaus so aus, als könne sie sich auf weitere Folgen in der Serie freuen. Ob sie denn später tatsächlich einmal den Beruf einer Schauspielerin ausüben will? Da will sich Lara Günzel noch nicht festlegen. Sie hatte immer mal daran gedacht, Tierärztin oder Ärztin zu werden. Die Familie würde ihr keine Steine in den Weg legen, wenn sie sich tatsächlich für die Schauspielerei entscheiden würde. "Aber das ist ein harter Job. Und es sind nicht so viele, die davon leben können", sagt Torsten Günzel. Bis die Entscheidung ansteht, wird noch viel passieren. Lara hat sich inzwischen auf Hockey konzentriert, die Anforderungen beim Fechten nahmen zu viel Zeit in Anspruch. Nachdem sie bereits ein Kaninchen hatte, das in Folge einer Erkrankung verstarb, wird sie bald ein Meerschweinchen bekommen. "Seit dem Film dachte ich, das Tier ist so süß", überzeugte sie auch ihre Eltern. Und in Köln wird sie nicht nur weiterhin samstags die Schauspielschule besuchen sondern auch bei Gelegenheit die Stimme im Hintergrund von Werbeaufnahmen sein. Ein spannendes Erwachsenwerden.

 

Fotoquelle: ZDF/Jacqueline Krause-Burberg (1), duz

Pressefotos
Eine Familie, die Hilfe braucht: Katja Baumann (Simone Thomalla, l.) und Pfarrer Sonnleitner (Johannes Herrschmann, 2.v.l.) unterstützen Tom Kleinke (Jan Sosniok, 2.v.r.) und seine beiden Töchter Marie (Lara Günzel, M.) und Nora (Aniya Wendel, r.) nach besten Kräften
Eine Familie, die Hilfe braucht: Katja Baumann (Simone Thomalla, l.) und Pfarrer Sonnleitner (Johannes Herrschmann, 2.v.l.) unterstützen Tom Kleinke (Jan Sosniok, 2.v.r.) und seine beiden Töchter Marie (Lara Günzel, M.) und Nora (Aniya Wendel, r.) nach besten Kräften
Lara Günzel vor dem Dormagener Rathaus
Lara Günzel vor dem Dormagener Rathaus