© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 20.04.2024 - 00:43 Uhr

DORMAGO

Fachtagung befasste sich mit Mehrsprachigkeit

16.05.2018 / 15:08 Uhr — Stadtverwaltung

„Natürliche Zweisprachigkeit – Überforderung oder Bereicherung?“: Der Titel des Impulsvortrags von Dr. Anja Leist-Villis bildete den Auftakt zur Fachtagung Mehrsprachigkeit, zu der Stadt und Integrationsrat in die Schule Burg Hackenbroich eingeladen hatten. „Dass Kinder mit Migrationshintergrund bei ihrer Herkunftssprache zu unterstützen sind, steht – glaube ich – für uns alle, die wir an dem Seminar teilgenommen haben, außer Frage“, fasst Robert Krumbein, Erster Beigeordneter und der für Integration zuständige Dezernent, zusammen. Auch Mehmet Güneysu, der Vorsitzende des Integrationsrates, betonte in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung der Familiensprache für Migrantenkinder. In dem Seminar, an dem Fachkräfte aus Kindertageseinrichtungen und Grundschulen teilnahmen ging es darum, wie man dieser Aufgabe in Dormagen gerecht werden kann.

In zwei Arbeitsgruppen – jeweils für den Elementar- und Primarbereich – diskutierten die TeilnehmerInnen auf der Grundlage von Praxisbeispielen, was in Dormagener Kindergärten und Grundschulen umsetzbar wäre. Grundvoraussetzung für den Erfolg seien eine positive Haltung und ein positives Umfeld für die Mehrsprachigkeit – die zweisprachigen Kinder müssen sich angenommen fühlen und ihre Eltern sollen ermutigt werden, mit ihnen die Herkunftssprache zu sprechen. Mehrsprachigkeit könne erlebbar gemacht werden, beispielsweise durch mehrsprachige Lieder oder Vorleserunden. Hervorgehoben wurde auch die Bedeutung von Fortbildungen für Erziehungs- und Lehrerpersonal. Die für die Nachmittagsbetreuung zuständige OGS soll in die Arbeit eingebunden werden.

Das Thema Mehrsprachigkeit ist nicht nur in Dormagen aktueller denn je: 2016 lebten in Deutschland von allen Kindern unter sechs Jahren 17 Prozent in Familien nichtdeutscher Herkunft und 13 Prozent in binationalen Familien. Pressefotos