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DORMAGO

Barbie als Vorbild für die moderne Karrierefrau

13.07.2018 / 2:47 Uhr — Dormago

Zons. Sie ist wohl die bekannteste Puppe der Welt und ein echter Klassiker: Barbie ist seit den 1950er Jahren das Lieblingsspielzeug vieler junger Mädchen. Auch Jungs können mitunter ihre Leidenschaft für die blonde Plastikfrau nicht verbergen, die ein ideales Frauenbild mit weiblichen Rollenklischees verkörpert: Sie ist schön, trägt ausgefallene Kleidung und wird zumeist von Freund Ken begleitet. All das ist nett, eignet sich aber nur bedingt für eine Ausstellung. Da kommen Karin Schrey und Bettina Dorfmann ins Spiel. Eher zufällig lernten die Journalistin und die Sammlerin sich bei einem Friseur kennen und waren sich schnell einig, etwas Neues mit Barbie zu schaffen: Schließlich kann Barbie auch anders, denn sie ist mehr als reines Spielzeug. Immer auch spiegeln sich in ihr und ihrer phantastischen Welt die typischen Wertvorstellungen ihrer Zeit. Die originelle und hintergründige Ausstellung "Busy Girl - Barbie macht Karriere" wurde am gestrigen Donnerstagabend im Kreismuseum eröffnet. Die vielfältigen und immer in einen speziellen Kontext gesetzten Barbies sind bis zum 14. Oktober in Zons zu sehen. Museumsleiterin Karina Hahn und ihre Kollegin Verena Göbel bieten darüber hinaus ein interessantes Rahmenprogramm für kleine und große Gäste an.

Die Ausstellung verfolgt den Weg der Puppe von ihren Anfängen bis heute und hinterfragt das Frauenbild und die Klischees, die Barbie verkörpert. Das scheinbar blonde Dummchen ist immerhin das meist verkaufte Spielzeug aller Zeiten. "Busy-Girl" zeigt Barbie in ihrer Rolle als Vorbild und Zeugin der rasanten beruflichen Entwicklung der Frau in den letzten 50 Jahren. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sie sich zum Vorbild für die moderne Karrierefrau. Ob als Astronautin, Pilotin, Tierärztin oder Archäologin, Barbie stellte sich vielen Herausforderungen. 2000 kandidierte sie erstmals für die Präsidentschaft der USA.

Auf der New Yorker "Toy Fair" wurde Barbie im März 1959 im schwarz-weiß gestreiften Badeanzug in einer Auflage von 35.000 Stück der Öffentlichkeit präsentiert. Die erste Ausgabe hat einen massiven Körper und Löcher in den Füßen - zur Befestigung auf einem Podest. Sie trägt das blonde und brünette Haar zu einem Pferdeschwanz gekämmt. Schon die zweite Barbie aus dem gleichen Jahr hat keine Fußlöcher mehr, der Ständer umfasst die Puppe in der Taille. 1960 erhielt Barbie ein neues Augen-Makeup: Iris und Lidschatten sind blau oder braun gemalt. Ab der vierten Ausgabe veränderte sich das lichtempfindliche Material nicht mehr und ab dem fünften Modell werden die Körper aus Hohlkörpern hergestellt und sind somit leichter.

Barbie steht auch für die Entwicklung der Mode. Für jeden Beruf und jeden Anlass wurde sie mit passenden Kleidern und Accessoires ausgestattet. Dominierten zunächst Haute Couture-Schnitte sowie Seide und Brokat ihre Garderobe, bekam sie später grellbunte Kleider aus Synthetik-Stoffen. Auch die glitzernden Disco-Outfits und Designer-Jeans der 80er Jahre machten vor Barbie nicht halt. "Stoff" für eine weitere Ausstellung haben Karin Schrey und Bettina Dorfmann allemal: Die Düsseldorferin Dorfmann besitzt mit rund 18.000 Exemplaren die weltweit größte Sammlung und steht deshalb auch in den einschlägigen Büchern wie dem Guiness Buch der Rekorde.

Öffnungszeiten
dienstags bis freitags: 14 bis 18 Uhr
samstags, sonn- und feiertags: 11 bis 18 Uhr
montags geschlossen

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Für die Barbie-Ausstellung und das Konzept sind Karin Schrey und Bettina Dorfmann (links) verantwortlich
Für die Barbie-Ausstellung und das Konzept sind Karin Schrey und Bettina Dorfmann (links) verantwortlich