© Suling & Zenk GbR / Erstellt am 24.04.2024 - 09:56 Uhr

DORMAGO

Maria Farantouri und Band begeistern in Zons

22.07.2018 / 21:40 Uhr — duz

Zons. Jannis war zum ersten Mal in Zons. Eigens aus Recklinghausen kam der Grieche am Samstag zur Zonser Freilichtbühne, um seine "Heldin der Jugend" zu sehen und zu hören: Maria Farantouri war schon Mitte der 70er in ihrer Heimat eine Ikone. Als junger Mann war Jannis seinerzeit fasziniert und freute sich, dass am Samstag endlich mal die Gelegenheit bestand, die "Stimme Griechenlands" beim einzigen Deutschland-Konzert in diesem Jahr in Zons zu erleben. 1997 hatte Farantouri im ehemaligen Dormagener Feierabendhaus für Begeisterung gesorgt. Über 21 Jahre später hat sie nichts verloren von ihrer Ausstrahlung. "Ich war damals schon dabei und gehe aktuell davon aus, dass sie noch in zehn Jahren auftreten wird", schildert der aus dem Erzgebirge stammende Pianist Henning Schmiedt, einer ihrer engsten musikalischen Begleiter.

Der herausragende Komponist Mikis Theodorakis, inzwischen 93 Jahre alt, bezeichnete Maria Farantouri einst als "seine Priesterin" und schrieb für sie bereits in frühen Jahren. "Als ich 16 Jahre alt war, hat er mich im Schulchor gehört und meine Stimme ausgewählt. Das erste Werk, das er für mich komponierte, war "Mauthausen". Er lud mich zu sich nach Hause ein und ich werde nie vergessen, wie er zu mir sagte, dass ich mich an diesen Tag, an diesen Moment erinnern sollte, weil mich dieses Stück ein Leben lang begleiten würde", sagte Farantouri in einem Beitrag von Deutschlandfunk Kultur. Und: "Es ist nach wie vor mein großer Wunsch, das Musikwerk von Theodorakis weiter zu geben und bekannter zu machen. Theodorakis ist großartig! Es ist nicht sehr oft, dass das Werk eines großen Künstlers anerkannt wird, solange er noch lebt. Theodorakis hat das Glück, die 'Unsterblichkeit' seines Werkes selbst zu erleben."

In Zons trug sie aus ihrem reichhaltigen Theodorakis-Repertoire vor, präsentierte aber auch Songs weiterer namhafter Komponisten wie etwa Stavros Xarchakos. Dass nicht ganz so viele Besucher wie im Feierabendhaus zur Freilichtbühne kamen hat für Henning Schmiedt keine Bedeutung: "Wichtig ist, dass das Konzert stimmig ist." Und daran gab es keine Zweifel: Maria Farantouri, die in Griechenland junge Dichter und Komponisten fördert, begeisterte mit einer Wucht, die nicht nur Jannis immer wieder lautstark applaudieren ließ. Sie brauchte ihre Pausen, setzte sich dabei auf einen Stuhl und hörte der Band zu - dazu gehören neben Henning Schmiedt der geniale Bouzoukispieler Heracles Zakkas, der sich mit einem von ihm vorgetragenen Lied Sonderbeifall verdiente, Cellist Jens Naumilkat, der in der Zusammenarbeit mit Schmiedt die symphonische Fassung des "Canto General" von Mikis Theodorakis verwirklichte, und Saxophonist Volker Schlott, der Maria Farantouri ebenfalls bei Konzerten in der ganzen Welt begleitet.

Ein Abend, den auch Jannis nicht vergessen wird.

 

Fotoquelle: Dormago / duz

Pressefotos
Maria Farantouri begeisterte auf der Freilichtbühne Zons
Maria Farantouri begeisterte auf der Freilichtbühne Zons
Maria Farantouri mit, von links: Henning Schmiedt, Heracles Zakkas, Jens Naumilkat und Volker Schlott
Maria Farantouri mit, von links: Henning Schmiedt, Heracles Zakkas, Jens Naumilkat und Volker Schlott