Vivid Curls begeistern auch im Wohnzimmer
02.11.2018 / 13:15 Uhr — Dormago / duz
Nievenheim. Früher haben sie sich locker getroffen und etwa bei Partys in kleinen Räumen Musik gemacht. Bis zu ihrem ersten "offiziellen" Wohnzimmer-Konzert mussten die "Vivid Curls" nach 16 Jahren auf der großen Bühne allerdings einige Zeit warten. Das Debüt fand jetzt auf Einladung von Robert Küppers in Nievenheim statt. Wenn es passt organisiert der heimische Künstler solche Abende, bei denen die Gäste noch nie enttäuscht wurden. Diesmal hatte Küppers auf Empfehlung seines Bruders die "lebhaften Locken" in sein Wohnzimmer gebeten. Ein Volltreffer, denn Inka Kuchler und Irene Schindele - die auf der Bühne zumeist als Band mit drei Männern auftreten - begeisterten. "Das war richtig cool. Tolle Leute, gute Gespräche und eine perfekte Organisation dank Robert Küppers und seiner Familie", dankten die beiden Frauen aus dem Allgäu nach über zwei kurzweiligen Stunden.
Vivid Curls begrüßten schmunzelnd den Mut, Songs in Allgäuer Mundart anzuhören: "Ich weiß nicht, ob ich auf ein Konzert gehen würde, bei dem sächsisch gesungen wird..." Tatsächlich muss man nicht jedes Wort verstehen, um zu wissen, was die Beiden auf ihrer aktuellen "Eine Welt Tour" mitteilen wollen: "Wir machen uns stark für eine Welt, für Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Toleranz, Gleichheit, Nachhaltigkeit, Respekt und Liebe." Und sie wollen "Schier verruckt" sein, wie sie auf ihrem Album "Jäger der Glückseligkeit" erklären - einfach leben ohne Plan und Ziel und nicht nach den Maßstäben von anderen. In Wiggensbach geboren hatten Vivid Curls vor, das Allgäu und ihren Heimatort nahe Kempten berühmt zu machen. Gelungen ist das nach eigener Einschätzung bislang aber eher den Autoren Volker Klüpfel und Michael Kobr mit ihrem Kommissar Kluftinger aus der Nachbargemeinde Altusried. Doch Inka Kuchler und Irene Schindele haben längst nachgelegt: "Die ´Hymne des Allgäus` kommt von uns."
Der zumeist melancholische Sound der Liedermacherinnen - sie können natürlich auch hochdeutsch und englisch - ist ein Mix aus Folk, Blues und Rock. Wo und vor vielen Menschen sie singen, ist ihnen im Prinzip egal. Hauptsache die Botschaft kommt rüber. Ihren "Eine Welt Song" haben sie schon zusammen mit Konstantin Wecker gespielt. Sie erhielten mehrfach den "Deutschen Rock- und Pop-Preis" und traten auch beim renommierten Liedermacherfestival "Songs an einem Sommerabend" in Kloster Banz vor 10.000 Menschen auf. Doch Vergleiche sind nicht wirklich entscheidend: So richtig heimelig war es vor wenigen Tagen im Wohnzimmer von Robert Küppers.
Fotoquelle: Dormago / duz
Robert Küppers mit Inka Kuchler und Irene Schindele |