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DORMAGO

Andreas Behncke will 2020 Landrat werden

02.11.2018 / 14:56 Uhr — Dormago

Dormagen / Rhein-Kreis Neuss. Die SPD im Rhein-Kreis Neuss verfolgt das "Konzept der langen Linien", sagte heute Kreisvorsitzender Daniel Rinkert im Alten Bahnhof Nievenheim. Und so präsentierten die Sozialdemokraten knapp zwei Jahre vor den Kommunalwahlen ihren Kandidaten für das Amt des Landrats: Der im Zonser Märchenviertel mit Frau Andrea und Sohn Jonas wohnende Andreas Behncke soll den Amtsinhaber herausfordern. Die SPD geht davon aus, dass Hans-Jürgen Petrauschke wieder von der CDU nominiert wird. "Er aber steht für die Vergangenheit, ich für die Zukunft", sagte Behncke voller Überzeugung.

Nachdem eine Findungskommission mit der Kreis-Spitze und den vier SPD-Bürgermeistern im Kreis sich für Behncke aussprach, schloss sich am Mittwoch der Parteivorstand ebenfalls einstimmig an. Eine förmliche Nominierung werde nach den Vorgaben des Kommunalwahlgesetzes erfolgen. Aufgrund der eindeutigen Voten sind aber Rinkert und der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Rainer Thiel davon überzeugt, dass eine breite Mehrheit hinter Behncke steht, der seit Juli 2018 der SPD-Fraktion Dormagen vorsteht.

Der 38-Jährige stellte gleichzeitig seinen Politikstil vor: "Die Menschen wollen nicht ständig hören, wie schwierig es ist, Probleme zu lösen. Ich trete nicht an, um Probleme zu beschreiben sondern um sie ganz zu lösen." Das gelte im besonderen Maße für die Themen steigende Mieten und fehlender Wohnraum. Hier wartet die SPD mit einer "Hammer-Lösung" auf: "Wir haben vor, 5000 neue Wohnungen bis zum Jahre 2030 im Rhein-Kreis Neuss zu bauen", kündigte Behncke an. Dafür würden nach einer mit den vier sozialdemokratischen Bürgermeistern Erik Lierenfeld (Dormagen), Martin Mertens (Rommerskirchen), Klaus Krützen (Grevenbroich) und Reiner Breuer (Neuss) besprochenen und durchgerechneten Planung 240 Millionen Euro benötigt. Das höre sich hoch an, sei nach Meinung des designierten Landratskandidaten aber finanzierbar. Behncke will zunächst sämtliche Fördertöpfe anzapfen, kreativ die Potenziale des Kreishaushalts und der Kreisgesellschaften nutzen und letztlich auch Kredite aufnehmen. Das Geld solle den Kommunen zur Verfügung gestellt werden. Behncke: "Es wird keine Refinanzierung über die Kreisumlage geben."

Das Wohnungsthema werde mit einer Straßenkampagne am 24. November in Neuss auch optisch unterstützt gestartet und bis zum Sommer oder Herbst des nächsten Jahres weitergeführt. Behncke, der seit einigen Monaten Teamleiter für wirtschaftliche Angelegenheiten bei der Düsseldorfer Polizei ist, geht davon aus, dass die Kommunen bei der Vorgehensweise bereits nach acht Jahren ein Plus erwirtschaften könnten und letztlich die Wohnungsnot nicht nur gelindert sondern ganz verschwunden sei. Und selbstbewusst: "Der Wahlkampf wird anders als sonst sein. Wir geben das Tempo vor und sind immer einen Schritt voraus."

Daniel Rinkert ist voller Zuversicht: "Andreas Behncke hat bewiesen, dass er erfolgreich "wahlkämpfen" kann. Er ist bodenständig und mitten im Leben." Im Kreis habe es noch nie einen Wechsel gegeben, erinnerte Rainer Thiel und meint: "Das ist nicht gesund, weil es immer nur die gleichen Rituale gibt. So wird seit Jahren über eine Wohnungsbaugesellschaft diskutiert, doch das ist immer nur eine mediale Luftblase. Die Situation ruft nach einem Wechsel." Behncke machte im Übrigen deutlich, dass "ich in Dormagen gut mit der CDU zusammenarbeite. Das werde ich in einer anderen Funktion natürlich auch im Kreis machen."

 

Fotoquelle: Dormago

Pressefotos
Daniel Rinkert (links) stellte heute Andreas Behncke als potenziellen Landratskandidaten der SPD vor
Daniel Rinkert (links) stellte heute Andreas Behncke als potenziellen Landratskandidaten der SPD vor