Dormagen: Lokale Schulnachrichten

Bayer-Stiftung unterstützt Forscher im Klassenzimmer

29.11.2017 / 19:04 Uhr — Bayer AG / bs

Dormagen. Die Quantenphysik hält unaufhaltsam Einzug in unseren Alltag: Moderne Festplatten, Informationsübertragung und die Nanotechnologie sind "Kinder" dieser Wissenschaft. In Kooperation mit Universitäten bietet das Dormagener Leibniz-Gymnasium seinen Schülern mit "Leibniz Photonics" projektbezogenen und wissenschaftlich begleiteten Unterricht zur komplexen Thematik an. Dabei lernen diese den Umgang mit Geräten, die auch in der Grundlagenforschung verwendet werden - was an deutschen Schulen einmalig sein dürfte. Wie diese Initiative zeichnen sich neun weitere naturwissenschaftliche Unterrichtsprojekte der Dormagener Bildungseinrichtungen Realschule Hackenbroich, Leibniz-Gymnasium, Bettina-von-Arnim-Gymnasium und Norbert-Gymnasium Knechtsteden sowie des Neusser Gymnasium Norf durch einen hohen Innovationscharakter aus - weshalb die Bayer Science & Education Foundation sie mit insgesamt rund 60.000 Euro im Rahmen ihres Schulförderprogramms unterstützt.

"Logistik-Anwendungen im Chempark, Gesundheitsförderung per Smartphone-Anwendung, Sicherheit im Straßenverkehr oder die Herstellung von pflanzlichen Kopfschmerztabletten - diese Themen stehen stellvertretend für die Vielfalt der ausgezeichneten Projekte, in denen sich Schüler mit bedeutenden gesellschaftlichen Herausforderungen beschäftigen", betont Laura Watermann, Programm-Managerin der Bayer-Stiftung, bei der symbolischen Urkundenübergabe im Dormagener Nachbarschaftsbüro CHEMPUNKT. "Dabei fördern die Lehrer mit praxisorientierten Unterrichtsmodellen gezielt ihre Neugierde am wissenschaftlichen Arbeiten - und verbessern nachhaltig die Berufsperspektiven von jungen Menschen."

"Wir sind froh über die sehr umfangreiche Förderung von Schulprojekten in unserer Region", sagte der ebenfalls bei der Feierstunde anwesende Bürgermeister Erik Lierenfeld. "Das beweist: In den Schulen aus Dormagen und Umgebung haben wir sehr kreativen, spannenden und zukunftsweisenden Unterricht in den Naturwissenschaften. Das bringt nicht nur die Jugendlichen voran, sondern auch unsere lokalen Unternehmen, die dadurch gut ausgebildeten Nachwuchs erhalten."

Der Stiftungsrat der Bayer Science & Education Foundation wählte in der aktuellen Förderrunde 41 Initiativen aus den Einzugsgebieten der deutschen Bayer-Unternehmensstandorte aus. Seit Programmstart 2007 wurden in Dormagen und Umgebung bisher 48 Projekte mit rund 277.000 Euro unterstützt. Alle Förderprojekte zielen darauf ab, innovative Unterrichtskonzepte und begleitende Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche einzuführen, die den Regelunterricht attraktiver machen oder sinnvoll ergänzen. Insbesondere sollen sie dazu beitragen, bei Schülern den Spaß und das Interesse an Naturwissenschaften zu wecken, Talente frühzeitig zu fördern und die Berufswahlorientierung zu erleichtern. Vor allem werden wegweisende Projekte aus den Bereichen Gesundheit, Bio- und Medizinwissenschaften im Schulförderprogramm des Bayer-Konzerns unterstützt.

Nächster Bewerbungsschluss für das Schulförderprogramm ist im Frühjahr 2018. Eine Bewerbung ist online möglich unter https://secure.bayer.com.

Infos über die geförderten Projekte an Dormagener Schulen:

Realschule Hackenbroich

Mit der Modellbahnanlage BayerBahn simulieren rund 250 Schüler die logistischen Betriebsabläufe im Chempark Dormagen per modularer Bauweise. Den Großteil der Anlagenausstattung entwickeln und erstellen die Jugendlichen selbst anhand des realen Vorbilds – per PC-Software und durch Ausdruck sowie Laserung der Werkstücke. Prozessabläufe des Warenein- und -ausgangs werden somit erlebbar und fördern die Identifizierung mit den benachbarten Chemie-Unternehmen. Projektförderung: 7.490 Euro.

Das Projekt Sinne und Sensoren ist fachübergreifend angelegt. Im Bereich Biologie erleben die Schüler bewusst verschiedene Sinne durch Riechen, Hören oder – beim Ausflug in den Tannenbusch – Temperatur und Gleichgewicht fühlen. Im zweiten Schritt programmieren sie per Raspberry-PC verschiedene Sensoren. Im dritten Schritt erfahren sie: Sensoren unterstützen die menschlichen Sinne im Alltag auf vielfältige Weise – in der Medizin beim Blutdruck- und Pulsmessen oder im Chemieunternehmen in der Anlagensteuerung. Projektförderung: 4.735 Euro.

Sicherheit im Straßenverkehr liegt den Verantwortlichen der Physik-Fachschaft besonders am Herzen. Der dritte Teil der beliebten Projektreihe findet zum Thema „Wetter“ statt. Die Schüler untersuchen verschiedene Wetterphänomene und ermitteln dabei Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Luftgeschwindigkeit. Zur Anwendung kommen bewusst traditionelle Messinstrumente mit greifbarem Charakter: Die Ergebnisse des Galilei-Thermometers, Psychrometers und Anemometers sind optisch nachvollziehbar und lassen Wirkungszusammenhänge gut verstehen. Projektförderung: 2.873 Euro.

Das inklusive Projekt Fit 4 Life – präventiv vernetzt biologische Grundlagen mit sportlichen Elementen – und vermittelt Schülern mit und ohne Behinderung dadurch die Wichtigkeit der eigenen Gesundheitsförderung. Welche Hormone setzt der Körper bei Bewegung frei? Welche Ernährung ist in Kombination mit Sport sinnvoll? Wie funktioniert Bewegung biomechanisch? Die Antworten geben den Jugendlichen auch Informationen, wie sie Konzentrationsmängeln, Mobbing und Übergewicht sowie langfristig Rückenschmerzen und Herzkrankheiten vorbeugen können. Projektförderung: 6.360 Euro.

Leibniz-Gymnasium

Die Quantenphysik hält unaufhaltsam Einzug in unseren Alltag: Informationsübertragung, moderne Festplatten und die Nanotechnologie sind „Kinder“ der Wissenschaft. In Kooperation mit Universitäten bietet das Gymnasium seinen Schülern mit Leibniz Photonics projektbezogenen und wissenschaftlich begleiteten Unterricht zur komplexen Thematik an. Dabei lernen sie den Umgang mit Geräten, die auch in der Grundlagenforschung verwendet werden – was an deutschen Schulen einmalig sein dürfte. Die Lebenswelt der Schüler steht dabei im Mittelpunkt: So bildet das Thema Quantenkryptographie – gerade im Zeitalter massiver Datenspionage – eine wichtige Grundlage für sichere Datenverarbeitungs- und -austauschprozesse. Projektförderung: 18.721 Euro

Die für das Informatik-Projekt Robotik verstehen – Vom Löten bis zum Hindernisparcours angeschafften LEGO Mindstorm-Roboter kommen gleich doppelt zum Einsatz: im Differenzierungskurs der achten Jahrgangsstufe, in dem sie eine Einführung in die visuelle Programmierung ermöglichen, sowie im OberstufenQualifikationskurs. In einem Workshop wird dort das gesamte Spektrum der Robotik vermittelt – vom interdisziplinären Zusammenbau der Robotersätze, über den Umgang mit Schnittstellen bis zur Programmierung des Roboters zum funktionalen Endprodukt. Projektförderung: 4.000 Euro

Bettina-von-Arnim-Gymnasium

Facebook, WhatsApp und Co. nutzen viele Schüler auf ihrem Smartphone. Dass dieses sich auch als Fitnesstracker, Pulsmesser und für weitere Anwendungen zur Stützung eines gesunden Lebensstils einsetzen lässt – dafür möchte das Projekt Aktiv 2.0 digital – aktiv mit Körper und Geist sensibilisieren. In diesem Rahmen werden Laufbänder und Hometrainer an der Schule aufgestellt. Durch die Verbindung der Smartphones mit den Geräten können sich Schüler virtuelle Wettkämpfe liefern und nebenbei durch ihre Bewegung die Batterie des Smartphones laden. Mit den erworbenen Daten soll vor allem überprüft werden, ob und welche Jugendliche sich im digitalen Zeitalter weniger bewegen als früher. Projektförderung: 6.800 Euro

Norbert-Gymnasium Knechtsteden

Das Projekt Analytical life science technology for kids verbindet Themen aus Chemie, Biologie und dem medizinisch-pharmazeutischen Bereich und ermöglicht den Schülern einen Blick „über den Tellerrand“. Als Analysemethoden führen sie medizinische Messmethoden, die optische Spektrometrie und Gaschromatographie mit größtmöglicher Selbständigkeit durch – eine Erfahrung, die der NRW-Lehrplan nicht vorsieht und das naturwissenschaftliche Grundverständnis der Jugendlichen im Hinblick auf ProblemLösungs-Strategien deutlich steigert. Die Verknüpfung zwischen Analytik, ganzheitlicher Vernetzung verschiedener naturwissenschaftlicher Fächer und dem Bezug zur wirtschaftlichen Anwendung macht das Projekt laut Initiatoren einzigartig. Projektförderung: 4.095 Euro.

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