Dormagen: Lokale Sportnachrichten
Studie prüft Millionenprojekt am „Strabi“
11.12.2017 / 14:04 Uhr — Dormago
Foto: Dormago / duz
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Jens Kollosche präsentierte die Pläne am Beispiel von Markkleeberg
Stellten das Projekt vor, von links: Jürgen Münchow, Britta Sawukaytis (Kanu Erft), Jens Kollosche, Sportdezernentin Tanja Gaspers, Erik Lierenfeld, Bernard Verhoef (Kanuverband NRW), Hans-Jürgen Petrauschke, Dirk Brügge, Randolf Wojdowski (Kanuverband NRW)
Dormagen. Im Mai trug Jens Kollosche die Idee Erik Lierenfeld vor. Die Vorstellung, eines Tages einen Wildwasserkanal in der Nähe zu haben, begeisterte den Bürgermeister sofort. Inzwischen wurden entscheidende Institutionen und Verbände ins Boot geholt. Heute stellte der Projektverantwortliche der Zonser Wassersportler die angestrebte Millionen-Investition im Beisein von Vertretern aus Verwaltung und Verbänden vor. Und es gab auch die Übergabe eines Förderbescheids: Die erforderliche Machbarkeitsstudie für eine künstliche Trainings- und Wettkampfstrecke am Straberg-Nievenheimer See in Höhe von 17.100 Euro teilen sich Stadt, Kreis und Land.Jens Kollosche präsentierte die Pläne am Beispiel von Markkleeberg
Stellten das Projekt vor, von links: Jürgen Münchow, Britta Sawukaytis (Kanu Erft), Jens Kollosche, Sportdezernentin Tanja Gaspers, Erik Lierenfeld, Bernard Verhoef (Kanuverband NRW), Hans-Jürgen Petrauschke, Dirk Brügge, Randolf Wojdowski (Kanuverband NRW)
Der WSC Bayer Dormagen hat die Idee zusammen mit dem Landeskanuverband entwickelt. "Wir suchen mittelfristig Ersatz für unseren Landesleistungsstützpunkt an der Erft in Neuss", sagt Kollosche. Der vorhandene Standort ist spätestens ab 2030 gefährdet, weil dann kein Sümpfungswasser aus dem Braunkohletagebau mehr eingeleitet wird. Unabhängig davon hat das Gelände am "Strabi" einen besonderen Reiz: Dort könnte das Trainingszentrum mit touristischen Angeboten wie Rafting, Wellensurfen und besonderen Paddelerlebnissen kombiniert werden. "Schon heute haben wir dort ein hervorragendes Wassersport-Paradies mit der Wakeboard-Anlage und der großen Segelschule des Bayer-Yachtclubs. Mit der Wildwasserstrecke würde der See sicher zur überregionalen Attraktion werden", betont Lierenfeld. "Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg", warnt er vor vorschnellen Erwartungen.
Viele Fragen sind noch zu klären. Der Natur- und Artenschutz an den Seeufern ist ein zentrales Thema. Die Verkehrserschließung und der nötige Bau von Parkplätzen sind ein wichtiges Thema. Ein Knackpunkt wird nicht zuletzt die Finanzierung sein. Ein ähnlicher Wildwasserpark, der in Markkleeberg bei Leipzig entstanden ist, hat 11,9 Millionen Euro gekostet. Es gibt lediglich zehn vergleichbare Anlagen weltweit. "Ohne erhebliche Fördergelder für einen neuen Landes- oder auch Bundesleistungsstützpunkt wird man das Projekt nicht verwirklichen können", erklärte heute Kreisdirektor Dirk Brügge. Die Bewilligung der Mittel für die Machbarkeitsstudie ist insofern für alle Beteiligten ein positives Zeichen. Schließlich soll die Projektstudie nicht "als Erste ins neue Archiv kommen", schmunzelte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er ist der Überzeugung, dass dieses "Vorhaben eine Chance ist für rund 750 Kanuten aus zahlreichen Vereinen, die jede Woche an der Erft trainieren." Mehr als die Hälfte aller Kadersportler in NRW sind auf den Stützpunkt in Neuss angewiesen, hinzu kommen zahlreiche Freizeitpaddler und Teilnehmer der kommerziell angebotenen Rafting-Fahrten.
Derzeit beschäftigt sich die Stadt ohnehin mit einem Zukunftskonzept für den gesamten Bereich der "Straberg-Nievenheimer Seenplatte". Die Ideen reichen von Rundwegen für Spaziergänger und Jogger über einen Kletter- und Spielpark bis hin zum See-Restaurant. Dem Ziel, hier eine lebendige Freizeitstätte zu schaffen, würde auch der Wildwasserkanal entsprechen. Klarheit soll die Machbarkeitsstudie bringen, die von der Unternehmensberatung fwi hamburg (Beratung für die Freizeitwirtschaft) erstellt wird. Sie wird den Standort sowohl unter ökologischen als auch ökonomischen Aspekten durchleuchten und eine erste Grobkonzeption für die Anlage erstellen. "Schon in dieser frühen Phase werden wir auch auf die Umweltschutzverbände und die Anwohner zugehen und sie aktiv in die Überlegungen einbeziehen", sind sich alle Projektpartner einig. Am 22. Januar wird mit fwi ein "Kick-Off-Meeting" stattfinden. Drei bis vier Monate später wird die Studie erwartet. Denkbar: Gibt die Studie grundsätzlich grünes Licht, könnte die Anlage möglicherweise auch olympiatauglich errichtet werden.
"Für uns hätte der künstliche Wildwasserkanal große Vorteile", erläutert Jens Kollosche. "Die Wasserstände sind konstant, sodass wir im Gegensatz zur Erft immer trainieren könnten. Die Fließgeschwindigkeit und der Schwierigkeitsgrad auch bei den Hindernissen können dabei variiert werden." Von solchen optimalen Rahmenbedingungen erhofft sich der WSC, dass er mit seinen Toptalenten weiterhin in der nationalen Spitze und auch bei Europa- und Weltmeisterschaften vertreten ist. Dem Kanuverband NRW gehören 35.000 Mitglieder in 370 Vereinen an. "Die schauen jetzt alle gespannt nach Dormagen", ist sich WSC-Vorsitzender Jürgen Münchow sicher. "Das ist ein Projekt, von dem wir denken, dass es ein Erfolg werden kann. Ein großes Dankeschön gilt allen, die diese Idee bisher vorangetrieben haben", sagt der Vize-Präsident des Landeskanuverbandes, Bernard Verhoef.
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