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Dormagen: Lokale Wirtschaftsnachrichten

Handwerk und Mittelstand unter der Lupe

29.03.2017 / 11:24 Uhr — Presseinfo / duz

Foto: SPD Pressefotos Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft von Handwerk und Mittelstand“, von links: Felix Kendziora, Jörg Buschmeyer, Paul Neukirchen, Jürgen Steinmetz, Rainer Thiel, Bernhard Schmitt
Bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft von Handwerk und Mittelstand“, von links: Felix Kendziora, Jörg Buschmeyer, Paul Neukirchen, Jürgen Steinmetz, Rainer Thiel, Bernhard Schmitt
Dormagen. In einer offenen Fraktionssitzung der SPD standen die Ergebnisse der Enquete-Kommission des Landtags „Zukunft von Handwerk und Mittelstand in Nordrhein-Westfalen gestalten“ im Mittelpunkt. Der Geschäftsführer der neuen Gesellschaft für Stadtmarketing- und Wirtschaftsförderung Dormagen (SWD) Michael Bison wies in einem Impulsreferat auf die wichtigsten Probleme des Handwerks hin: zunehmende Bürokratisierung, schlechtes Image, Nachwuchssicherung und Digitalisierung. Die SWD sieht sich als Dienstleister für Dormagener Unternehmen und bietet auch den Handwerksbetrieben Unterstützung an. Rainer Thiel, Mitglied des Landtags, stellte die Ergebnisse der Enquete-Kommission vor: „Es wurden 171 Handlungsempfehlungen erarbeitet, die jetzt nach und nach umgesetzt werden sollen. Ein ‚Runder Tisch‘ aus Landesregierung und Handwerksorganisationen begleitet die Umsetzung. Der Bericht wurde im Landtag einstimmig beschlossen, was zeigt, dass hier alle Fraktionen sachorientiert gut zusammen gearbeitet haben.“

Bei der von Detlev Zenk moderierten Podiumsdiskussion nahm das Thema Fachkräftesicherung breiten Raum ein. Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer IHK Mittlerer Niederrhein, beklagte einen zunehmenden Akademisierungstrend: „Der Anteil Studierender an allen Schulabsolventen eines Jahrgangs ist innerhalb von zehn Jahren um 60 Prozent gestiegen. Das führt bei der dualen Ausbildung zu einem Fachkräftemangel. Wichtig ist, dass die Betriebe sich selbst mehr um Auszubildende bemühen, zum Beispiel durch Zusammenarbeit mit den Schulen.“ Er verwies auf zahlreiche Beratungsangebote der IHK. Paul Neukirchen, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Niederrhein, hob die Chancen des Handwerks etwa für Studienabbrecher hervor: „Abiturienten können die Ausbildungszeit verkürzen, danach direkt die Meisterschule anschließen und sich innerhalb weniger Jahre selbstständig machen.“ Mit der Kampagne „#einfach machen“ wird versucht, das Image des Handwerks bei jungen Leuten zu verbessern.

Felix Kendziora, Vizepräsident des Westdeutschen Handwerkskammertag, sieht Defizite beim Handwerk im Bereich Digitalisierung: „Hier ist Fortbildung enorm wichtig. Gerade für kleinere Unternehmen kann ein gelungener Web-Auftritt eine große Chance sein.“ Arbeitgeberattraktivität und Zahlung von fairen Löhnen seien weitere Bausteine, die die Zukunft des Handwerks sichern helfen. Rainer Thiel verwies auf die Initiative der Landesregierung „Gute Schule 2020“, mit der die Digitalisierung der Berufsbildungszentren auch hier im Rhein-Kreis Neuss gefördert werde. „Mit dem Meister-Bafög und der Forderung nach Übernahme der Meisterprüfungsgebühren durch das Land setzt sich die SPD für kostenlose Weiterbildung im Handwerk ein. Es kann nicht sein, dass ein Studium kostenfrei ist, eine Weiterbildung zum Meister aber bis zu 14.000 Euro kostet“, so Thiel. „Außerdem wollen wir die Idee eines ‚Azubi-Tickets‘ für Auszubildende analog dem Semester-Ticket für Studenten umsetzen.“

Tischlermeister Jörg Buschmeyer, Inhaber der Tischlerei „Der Tischler war´s“, hat keine Probleme bei der Suche nach Auszubildenden: „Ich arbeite gut mit den Schulen zusammen und biete 15 Praktikantenstellen im Jahr an. Da finde ich immer einen geeigneten Azubi.“ Von der Stadt wünscht er sich mehr Unterstützung durch die Bereitstellung von kleineren Gewerbegrundstücken für Handwerksbetriebe.

SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt fasste zusammen: „Die Enquetekommission hat viele wirklich gute Empfehlungen erarbeitet, die umgesetzt werden müssen, um das Handwerk zukunftsfest zu machen. Angefangen von der kommunalen Wirtschaftsförderung, über Politik in Kreis, Land und Bund bis zu den Handwerksbetrieben selbst müssen alle ihre Hausaufgaben machen.“
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