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Neue Highlights im Kammertheater Dormagen

04.03.2024 / 8:24 Uhr — Dormago / duz

Pressefotos
Foto: Dormago / duz Sabine Misiorny und Tom Müller blicken mit Zuversicht nach vorne
Sabine Misiorny und Tom Müller blicken mit Zuversicht nach vorne
In Kürze geht das Kammertheater Dormagen ins zehnte Jahr. Am 17. April 2015 starteten Sabine Misiorny und Tom Müller ihre Erfolgsgeschichte im früheren Kino Am Niederfeld - unterbrochen von der unseligen Pandemie. Die Corona-Zwangspause setzte auch Misiorny und Müller zu, den Mut und die Kreativität haben die beiden Theatermacher aber keineswegs verloren. Im Gegenteil: Sie sind bestens motiviert und sehen der Zukunft mit Zuversicht entgegen. Nach der langen Aufführungsserie der Komödie „Untermieter ruhen sanft“, die jetzt auf anderen deutschsprachigen Bühnen zu sehen ist, warten Neuigkeiten aufs Publikum: Die Uraufführung „Julias Robert - Spaghetti zum Frühstück“ und das „Impro-Theater Kopfkirmes“ mit spontaner Improvisations-Unterhaltung auf höchstem Niveau. Gründe genug, um mit Sabine Misiorny und Tom Müller zu sprechen.

Es ist ein Donnerstag. Da ist in der Regel mindestens ein Duo-Mitglied zwischen 14 und 17 Uhr im Theater. Besucher wissen, dass sie Tickets online oder in der City-Buchhandlung Dormagen kaufen können, aber eben auch am Donnerstag Nachmittag vor Ort. Dieses zusätzliche Angebot wollen Misiorny und Müller nicht missen. So besteht etwa die Möglichkeit, Kontakt zu den Gästen zu halten, mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Und zu tun gibt es immer etwas im Kammertheater.

Die gebürtige Wuppertalerin Sabine Misiorny und der in Düsseldorf geborene und in Neuss aufgewachsene Tom Müller lernten sich 1990 kennen und lieben, als sie für ein Düsseldorfer Tourneetheater tätig waren. 1993 später gründeten sie das „m&m theater“ und hatten bald Erfolg: Die Vorstellungen in der Kulle oder in Knechtsteden waren immer schon Monate vorher ausverkauft. „Wir lieben Dormagen und die Dormagener lieben uns“, erklärte das Paar seinerzeit. Der Gedanke, ein eigenes Theater zu gründen, wuchs im Laufe der Jahre. Ein Hinweis auf das leerstehende Kino führte zur Besichtigung, zum schnellen Entschluss und dann auch zur Anmietung. An der Absicht der Betreiber des Kammertheaters hat sich bis heute nichts geändert: „Jeder hat genug Stress und Alltagssorgen. Wenn wir sehen, dass die Menschen lachen und glücklich nach Hause gehen, dann freuen wir uns auch.“

Die Besucherzahl nach Corona ist noch nicht wieder ganz da angekommen, wo sie vor der Pandemie lag. „Aber wir sind auf einem guten Weg“, sagt Müller, „unser Theaterangebot hat sich immer mehr herumgesprochen.“ Und das nicht nur in Dormagen: „Wir begrüßen häufig Gäste aus dem Kölner Norden, aus Rommerskirchen oder dem Neusser Süden – mitunter aber auch aus dem Ruhrgebiet.“ Die regelmäßig relativ lange Sommerpause hat nachvollziehbare Gründe: „In dieser Zeit geht niemand ins Theater. Das gilt auch zum Beispiel für Karneval, da machen wir gar nicht erst auf.“ Die Überlegung, die Veranstaltungsstätte von Montag bis Donnerstag anderen Gruppen zur Nutzung anzubieten, verfolgen die Theatermacher nicht: „Wir müssten uns trotzdem um die Abläufe kümmern, das bringt einen Rattenschwanz mit sich.“ Sabine Misiorny und Tom Müller sind froh und dankbar, dass etliche Ehrenamtler bei den Aufführungen in verschiedenen Bereichen mithelfen.

Ein besonderes Interesse der heimischen Kulturpolitik am Theater habe man nicht feststellen können, sagt Tom Müller. Und Subventionen gibt’s keine: „Insofern kann uns auch niemand reinreden.“ Der Theaterbetrieb verlangt enorme Anstrengungen: „In der Saison sind wir rund 50 bis 60 Stunden pro Woche für das Theater auf Achse“, betont Sabine Misiorny. Dabei sind die Kulturschaffenden nach wie vor als Schreiber von Stücken aktiv, die beim Theaterverlag Norderstedt für die deutschsprachigen Länder hinterlegt sind: „Das ist sozusagen unser zweites Standbein.“ Die Beiden können sicher stolz sein, dass ihr Stück „Twee as Bonnie un Clyde“ am renommierten Hamburger Ohnesorg-Theater in niederdeutscher Fassung gespielt wurde. Am Berliner Schlosspark Theater von Didi Hallervorden war „Zwei wie Bonnie und Clyde“ bereits fertig geprobt, doch Corona machte seinerzeit einen Strich durch die Rechnung. Übrigens: Sogar Schauspieler und ZDF-Moderator Ralph Morgenstern spielte schon den Clyde.

Dass die heimischen Theatermacher demnächst einige Male vor der Bühne sitzen, hat mit neuem Personal zu tun: Bereits am 8. März findet die Uraufführung von Nadine Karbachers Komödie „Julias Robert - Spaghetti zum Frühstück“ im Kammertheater statt (Dormago berichtete). Die Neusserin sorgt zusammen mit Christoph Kühne für amüsante 90 Minuten. Kühne wiederum gründete 2019 das Improtheater Kopfkirmes und macht mit Ernst Geesmann ab dem 22. März an mehreren Tagen Improvisationstheater auf höchstem Niveau. „Niemand weiß, was passieren wird. Es gibt kein Drehbuch, alles ist improvisiert und entsteht im Moment.“ Auch davon kann man sich persönlich im Kammertheater Dormagen überzeugen.
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